Viele meiner Klientinnen berichten mir von einer ständigen inneren Anspannung: dem Gefühl, alles im Griff haben zu müssen. Kontrolle scheint zunächst Sicherheit zu geben – doch oft steckt hinter diesem Bedürfnis die Angst, die Kontrolle zu verlieren. Und genau diese Angst bindet Energie, nimmt Leichtigkeit und raubt die Freude am Leben. In diesem Artikel möchte ich Dir zeigen, warum wir Kontrolle so stark festhalten, wie sie sich in Körper und Seele zeigt und welche Wege es gibt, wieder mehr Vertrauen zu entwickeln.
Warum wir Kontrolle brauchen – und was dahintersteckt
Kontrolle ist auf den ersten Blick etwas Positives: Sie vermittelt das Gefühl, vorbereitet zu sein, nichts dem Zufall zu überlassen. Viele Frauen kennen Gedanken wie: „Wenn ich alles plane, kann nichts schiefgehen.“ oder „Wenn ich es selbst mache, wird es perfekt.“
Doch Kontrolle ist oft weniger ein Ausdruck von Stärke, sondern ein Schutzmechanismus. Sie entsteht aus der tiefen Angst, nicht zu genügen, Fehler zu machen oder abgelehnt zu werden. Statt Freiheit bringt sie Abhängigkeit – man denkt, plant, überprüft und gerät in einen Kreislauf, der nie wirklich Sicherheit bringt. Das Ergebnis: innere Unruhe, Grübelattacken, Schlafprobleme und ein Gefühl, gefangen im eigenen Kopf zu sein.
Gerade im Kiefer und im Becken zeigt sich dieses Festhalten besonders stark. Deshalb arbeite ich in meiner Praxis und auch in meinen Selbsthypnosen genau mit diesen Bereichen – etwa in einer speziellen Yoga Nidra Hypnose – hier zu finden, die gezielt hilft, dort Spannungen zu lösen und Vertrauen zu entwickeln.
Wenn der Körper die Kontrolle übernimmt
Das Bedürfnis nach Kontrolle zeigt sich nicht nur in unseren Gedanken, sondern auch auf körperlicher Ebene. Der Körper spiegelt unsere innere Haltung – und macht oft sichtbar, was wir im Alltag unterdrücken.
- Der Kiefer: Viele Menschen pressen oder knirschen nachts mit den Zähnen. Das ist nicht nur unangenehm, sondern auch symbolisch: Wir „beißen uns durch“, halten fest, anstatt loszulassen.
- Magen und Darm: Ängste und Anspannung schlagen uns sprichwörtlich auf den Magen. Ein verkrampftes Bauchgefühl oder Verdauungsprobleme sind häufige Begleiter, wenn wir das Leben nicht fließen lassen können.
- Das Becken: Als Sitz unserer Kreativität und Weiblichkeit zeigt es deutlich, wenn wir blockieren. Kontrolle kann hier Enge und Hemmung erzeugen, sodass wir uns von Lebendigkeit und Sinnlichkeit abschneiden.
- Schultern und Rücken: Wer viel kontrolliert, fühlt sich oft verantwortlich für alles und jeden. Das zeigt sich in verspannten Schultern, Schmerzen oder dem Gefühl, eine schwere Last zu tragen.
Diese körperlichen Signale sind keine Schwäche – sie sind Botschaften. Sie erinnern uns daran, dass wir uns selbst zu viel zumuten und das Vertrauen ins Leben verloren haben.
👉 Wenn Du diese Zusammenhänge für Dich persönlich vertiefen möchtest, ohne direkt in meine Praxis zu kommen, findest Du hier: Einen Blogartikel zum Thema Psychosomatik. Hier bekommst Du Tipps, wie Du Deinen Körper verstehen lernst und seine Symbole deutest.
Kontrolle als Illusion
So sehr wir uns bemühen: Vollkommene Kontrolle gibt es nicht. Das Leben bleibt unvorhersehbar. Unfälle, Krankheiten, Veränderungen – sie entziehen sich unserem Einfluss. Und dennoch investieren wir unendlich viel Kraft, so zu tun, als könnten wir alles lenken. Dieses Festhalten kostet uns Lebendigkeit. Kontrolle wird zur Illusion, die mehr Energie raubt, als sie schenkt.
Eine meiner Lieblingsmetaphern dazu ist das Bild vom Wasserglas: Hältst Du ein Glas nur kurz in der Hand, ist es leicht. Doch je länger Du es festhältst, desto schwerer wird es. Genau so verhält es sich mit Kontrolle – nicht das Glas ist das Problem, sondern das Festhalten. Erst wenn Du es abstellst, kehrt Leichtigkeit zurück.
Der Schlüssel: Vertrauen statt Kontrolle
Viele Frauen spüren irgendwann, dass Kontrolle mehr schadet als nützt. Sie sehnen sich nach Nähe, Spontaneität und innerer Ruhe. Der Schlüssel liegt nicht darin, alles loszulassen und ins Chaos zu stürzen, sondern darin, Vertrauen zu entwickeln. Vertrauen in sich selbst, in die eigenen Fähigkeiten, mit Herausforderungen umgehen zu können. Vertrauen, dass nicht alles planbar sein muss, um dennoch gut zu verlaufen.
Dieses Vertrauen ist wie ein innerer Muskel: Es wächst, je öfter wir es trainieren. Kleine Schritte helfen, Kontrolle abzugeben – sei es durch bewusstes Innehalten, durch achtsames Spüren im Körper oder durch Rituale, die uns mit unserem Inneren verbinden.
Ein Gedanke für Dich
Frag Dich heute: Wo halte ich fest, obwohl es mich nur müde macht? Und dann stell Dir vor, wie es wäre, dieses Glas Wasser abzustellen. Leichter, freier, lebendiger.
Denn das Leben ist nicht dazu da, es perfekt zu kontrollieren – sondern es in seiner Fülle zu erfahren. Mit Lachen, mit Freude, mit Verbundenheit.
Und falls Du noch ein paar tiefere Impulse möchtest, dann höre gern in einen Podcast zum Thema Kontrolle rein- du findest ihn hier
von Herzen
Deine Peggy